Man weiss nie, wann das Ende nach unten erreicht ist.
Und auch ich habe einmal wieder diesen Fehler gemacht, weil ich fälschlicherweise dachte, dass dieser hoch profitable Biopharma Wachstumswert sich bestimmt wieder erholen wird.
Fehler Nummer eins:
Der Chart, der in allen Zeitebenen klar nach unten zeigt.
Fehler Nummer zwei:
Ich darf hier Marion Schlegel vom Aktionär zitieren:
08.02.2017 -
10:53 Uhr - MARION SCHLEGEL -
Redakteurin
Kräftig nach unten
ging es gestern mit der Aktie von Gilead Sciences. Nachbörslich verlor das
Papier 5,7 Prozent auf 68,99 Dollar. Damit setzt die Aktie ihren seit Monaten
andauernden Abwärtstrend fort. Was war passiert? Gilead hat die Zahlen für das
vierte Quartal sowie den Ausblick 2017 veröffentlicht. Im letzten Jahresviertel
2016 erwirtschaftete die Gesellschaft einen Umsatz von 7,3 Milliarden Dollar
nach 8,5 Milliarden Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je
Aktie sank von 3,32 auf 2,70 Dollar. Dennoch wurden die Erwartungen der Analysten, die mit Einnahmen von 7,2
Milliarden Dollar und einem Gewinn je Aktie von 2,61 Dollar gerechnet hatten,
übertroffen. Allerdings sorgte der langfristige Ausblick für eine herbe
Enttäuschung bei den Anlegern. Gileaed rechnet für 2017 nur noch mit einem
Umsatz von 22,5 bis 24,5 Milliarden Dollar, was einem Umsatzrückgang von 23
Prozent im Vergleich zu 2016 entspräche.
Dr.
Daniel Koller von BB Biotech im Interview
Gilead
Sciences ist die fünftgrößte Position im Portfolio der Schweizer
Biotech-Beteiligungsgesellschaft BB Biotech. DER AKTIONÄR hat sich vor Kurzem
mit dem Head des Management-Teams, Dr. Daniel Koller, über die Entwicklungen
bei Gilead unterhalten. Dr. Koller erklärte auf die Frage, warum man weiterhin
an Gilead festhalte: „Wir verkaufen nicht auf diesem Niveau. Zudem verfügen wir
über Freiheiten, eine neue Position kaufen zu können, ohne Verkäufe zu tätigen,
da wir über ein Darlehen agieren können. Zunächst einmal muss man betrachten,
warum der Kurs unter Druck geraten ist und das KGV bei 6 bis 7 liegt. Das
HIV-Geschäft läuft weiter sehr solide. Allerdings hat der Hepatitis-C-Markt im
Jahr 2015 seien Peak erreicht. Man hat hier nicht nur Konkurrenz sondern auch
die spezielle und einzigartige Situation, dass Patienten zu 95 Prozent geheilt
werden, der Virus also nach der Behandlung weg ist. Man wird diesen Markt
irgendwann durchtherapieren und diesen Markt in der Zukunft quasi
inexistent machen. Und das gefällt der Börse natürlich nicht, denn mit
sinkenden Umsätzen und schrumpfenden Gewinnen wird eine Erholung schwierig. Bis
zur nächsten größeren Produktlancierung von Gilead braucht es Geduld, denn
sowohl Hepatitis-B als auch NASH, die zwei Indikationen, die sie ebenfalls im
Leberbereich testen, befinden sich beide noch in Phase-2-Studien.“
„Der
Fokus der Wall Street liegt derzeit deshalb fast ausschließlich darauf, was
Gilead mit seinen enormen Cashmengen machen wird. Das Management ist auf der JP
Morgan Healthcare Konferenz angetreten und hat geäußert, dass man nächstes Jahr
nicht noch einmal auftreten möchte, um immer noch nur über HIV und Hepatitis C
zu präsentieren“, so Koller weiter. Man darf also gespannt sein, wann Gilead
einen entsprechenden Übernahme-Deal verkünden wird und zu welchen Konditionen.
„Und
historisch hat Gilead Mut bewiesen, als sie etwa 2011 Pharmasset für zwölf
Milliarden Dollar gekauft hat. Damals erntete die Gesellschaft Kopfschütteln
darüber, wie man so viel Geld für ein Phase-2-Asset ausgeben kann. Und genau
dieses Asset wurde dann die Basis des Hepatitis-C-Erfolgs. Also wenn man das
Rad zurückgedreht, kann man gratulieren, dass sie den Mut hatten, diese große
Transaktion zu tätigen. Dennoch glaub ich, dass die Aktie vorerst einen wenig
spannenden Verlauf aufzeigen wird, bevor nicht etwa eine Transaktion getätigt
wird oder aus der Pipeline ein Erfolg vermeldet
wird“, erläutert Koller.
Die Story stimmt schon länger nicht mehr, da hilft auch kein Hoffen.
Mein Fazit heute: Ausstieg bei 12 % Verlust, meiner persönlichen Reißleine bei Wachstumswerten.
Umso mehr, wenn die Wachstumsphase endet und ein Schrumpfprozess in Gewinn und Umsatz einsetzt.